Im Nikolausstiefel der Friedrich Wilhelm von Reden-Bibliothek steckte dieses Jahr ein ganz besonderes Präsent: Franziska Troegner mit dem Programm „Zwischen Frühstück, Gänsebraten und Gastritis‟. Die begnadete Fernseh-, Film- und Theaterschauspielerin schlüpfte dabei meisterlich in die verschiedensten Rollen – ein gewitzter Student, eine gestresste Personalchefin, ein schwuler Verkäufer, eine naive Fichte, ein kleiner Berliner Junge u. v. m.
Der gewitzte Student verdingt sich an Heiligabend als Weihnachtsmann und erklärt zwei Kindern, dass es keine Unart ist, als Schüler seinen Lehrern zu widersprechen oder als Teenager ohne Aufforderung zu reden. Nur dumme Schüler hören schließlich auf alles was die Lehrer sagen und nur faule Teenager reden lediglich nach Aufforderung. Die gestresste Personalchefin möchte einzig die diesjährige Weihnachtsfeier organisieren, jedoch die Sonderwünsche der andersgläubigen, knausrigen, rauchenden, trunk-süchtigen und/oder vegan lebenden Kollegen treiben die gute Dame in den Wahnsinn. Der schwule Verkäufer in einer Parfümerie ist einer verzweifelten Frau bei der Suche nach dem passenden Weihnachtsgeschenk für das Schwiegermonster mehr schlecht als recht behilflich. Die naive Fichte erlebt als Weihnachtsbaum sehr viele Dinge – eine schnelle Lastwagenfahrt, viele leuchtende Augen, einen köstlichen Plätzchenduft, einige derbe Frotzeleien und ein warmes Hundepipi. Der kleine Berliner Junge will dieses Jahr unbedingt den Weihnachtsmann für die Familie spielen und merkt erst später unter Tränen, dass man auf diesem Posten selbst keine Weihnachtsgeschenke bekommt. Oder vielleicht doch?
Diese tolle Vorstellung riss das Publikum vor Entzücken förmlich von den Sitzen. Zum Schluss verabschiedete sich Franziska Troegner mit den Worten:
„Zu Weihnachten kauft man Geschenke, welche man sich nicht leisten kann,
um damit Menschen zu bescheren und zu ärgern, welche man nicht leiden kann.‟
7. Dezember 2017